Verkehrsgeschichte Schweiz
Die Forschung von ViaStoria entstand Mitte der 1990er-Jahre aus dem Bedürfnis heraus, die in der Arbeit am IVS gewonnenen empirischen Erkenntnisse zur Verkehrsgeschichte theoretisch zu untermauern und das spezifische Fachwissen wissenschaftlich zu vernetzen. Zentraler Zusammenhang der ViaStoria-Forschung ist seit 2002 das Forschungsprogramm Verkehrsgeschichte Schweiz. Die enge Kooperation mit der Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte (WSU) der Universität Bern garantiert eine optimale universitäre Vernetzung der Forschung von ViaStoria.
Der gesamte Verkehr als Forschungsthema :
Trotz der grossen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bedeutung des Verkehrs gibt es bis heute in der Schweiz noch keine integrale, alle Verkehrsträger umfassende Verkehrsgeschichte, weder als Forschungsgegenstand noch als eigenständige Forschungsdisziplin. Die Geschichtsforschung hat sich bisher darauf beschränkt, die einzelnen Verkehrsträger isoliert zu betrachten; ihr Zusammenspiel, ihre Vernetzung und Systemhaftigkeit bleiben weitgehend ausgeblendet. Gerade die intermodale Betrachtungsweise muss aber das Ziel einer Verkehrsgeschichte sein, die den Ansprüchen der Geschichtsforschung und der Geowissenschaften, aber auch der Verkehrs- und Raumplanung genügen soll. Der Blick auf das Ganze stellt angesichts des enormen Verkehrswachstums auch heute die grosse Herausforderung einer zukunftsorientierten integralen Verkehrspolitik dar.
Unser heutiges Verkehrssystem ist in vielfältiger Weise von seiner historischen Entwicklung geprägt, und viele der aktuellen Verkehrsfragen lassen sich nur im grösseren Zusammenhang der Verkehrsgeschichte erklären. Dennoch ist die Geschichte des Verkehrs in der Schweiz nur ansatzweise erforscht, und es fehlt eine Gesamtdarstellung, die alle Verkehrsformen – Strassen-, Schienen-, Schiffs- und Flugverkehr – umfasst.
Das Forschungsprogramm Verkehrsgeschichte Schweiz, initiiert und begleitet von der ViaStoria-Forschungsstelle, will diese Lücke schliessen. Es umfasst zehn Themenkreise; eine breit angelegte Trägerschaft, die sich aus Vertretern von Hochschulen, Museen, Medien, Politik, Verwaltung, Verbänden und Transportunternehmen zusammensetzt, sichert den umfassenden, interdisziplinären Charakter des Forschungsunternehmens. Vom Beginn weg wird das Projekt von einer konsequenten Medienarbeit begleitet; die Resultate werden in mehreren Publikation für unterschiedliche Zielgruppen und in elektronischer Form veröffentlicht.
Das Projekt wird unterstützt vom Bundesamt für Strassen (ASTRA), dem Bundesamt für Verkehr (BAV) und der Universität Bern.
Ihr Ansprechpartner
Dr. Hans-Ulrich Schiedt
ViaStoria − Stiftung für Verkehrsgeschichte
Neudorfstrasse 32
8810 Horgen
+41 (0)79 127 60 91
schiedt@bluewin.ch