ViaFrancigena – Über die Alpen nach Rom
Geschichte
Im Jahr 990 reiste Sigerich «der Ernste», Erzbischof von Canterbury, aus Rom in seine englische Heimatstadt zurück und hielt die Stationen seines Wegs in einem Tagebuch fest. Diese Beschreibung ist die Grundlage der ViaFrancigena. Sie verbindet Canterbury in England über Frankreich und die Schweiz mit Rom. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus haben die Römer die Route nach England eingerichtet, um die Reichsgebiete nördlich der Alpen mit Rom zu verbinden. Auch im Frühmittelalter wurde die Verbindung weiter benutzt, im 8. Jahrhundert als «Iter Francorum» und ab Ende des 9. Jahrhunderts als «Via Francigena». Mit der Ausrufung von «heiligen Jahren» ab 1300 entwickelte sich der Weg nach Rom zur wichtigen Pilgerroute. Im 17. Jahrhundert verlor er allmählich an Bedeutung. Seine jüngste Renaissance erlebte die ViaFrancigena im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf das grosse Jubiläumsjahr 2000 und mit der Aufnahme in das Programm der Europäischen Kulturwege durch den Europarat im Jahre 1994.
Kulturwege Schweiz hat den Wegverlauf auf der Grundlage des Tagebuches von Sigerich rekonstruiert, in dem er folgende Etappen erwähnt: XLIX Petrecastel (Bourg-Saint-Pierre, VS), L Ursiores (Orsières, VS). LI Sce Maurici (Saint-Maurice, VS), LII Burbulei (Versvey, VD). LIII Vivaec. (Vevey, VD), LIV Losanna (Lausanne, VD), LV Urba (Orbe), LVI Antifern (Yverdon-les-Bians, VD oder wahrscheinlicher Jougne, F.
Route
Die ViaFrancigena führt von Pontarlier (F) durch die Schweiz nach Aosta (I). Zwei spezielle Packages machen die Reise zum Erlebnis. Verschiedene andere Reiseprogramme sind möglich.
In der Schweiz sind die offiziellen Etappen Yverdon-les-Bains, Orbe, Lausanne, Vevey, Aigle, Saint-Maurice, Orsières und Bourg-Saint-Pierre. Um den Wegverlauf etwas angenehmer für die Erkundung der Kulturlandschaft zu gestalten, wurden einige zusätzlich Etappen ergänzt.